Szene
Eine Gasse in der Mitte von Hirschberg Leutershausen. Der Duft von Holz, Hunden und einem Wildschwein liegt in der Luft. In der Scheune singen die Truthühner ihr Liebeslied. Verborgen in einer dunklen Ecke liegt eine Treppe. „Keller der Vernunft “ steht auf einer Holztafel über dem Eingang. Die Flügel der hölzernen Tür sind geschlossen, während auf den kalten und ungleichmäßigen Steinstufen eine dünne Schicht Sand liegt. Du kehrst in dich und sammelst deine Seele. Bist du mutig und neugierig genug um dich hinab zu wagen?
Im Keller der Vernunft
Unten angekommen schaust du dich um. Es ist dunkel. Du tastest die Wand ab und findest nichts. Es gibt keinen Lichtschalter, nur ein schwaches rotes Licht, welches dich zu einer Verteilersteckdose lockt. Du steckst einen Stecker hinein und plötzlich geht eine Leuchtröhre an. Du drehst dich um und erblickst zunächst die strahlende Kelter. Seit Generationen steht die nun frisch lackierte Presse hier und wartet auf ihren nächsten Einsatz. Schnell wird dir klar, dass viel Muskelkraft und Schweiß nötig sein wird, um hier erfolgreich Weinbeeren zu pressen. Dein Blick schweift umher und du siehst Regale voller unbekannter und unbeschrifteter alkoholischer Getränke, die jeden Tag etwas mehr einstauben. Auf alten Holzfässern stehen Gläser. Du spürst die Idylle des Altertümlichen – die Idylle der Zeit. Nun bemerkst du auch den Wandel der Zeit in Form lebensmittelechter Kunststofffässer. Darin befinden sich angenehm riechende Flüssigkeiten. Du nimmst dir ein Glas und probierst einen Schluck.
Das Erwachen
Eine Weile später erblickst du erneut den Himmel. Die Zeit ist verflogen, wenngleich deine Erinnerungen verschwommen. Eine kleine Ahnung macht sich langsam breit und in deinen Gedanken formt sich ein Bild: Du stehst im Keller und blickst die Treppen hinauf. Über der Tür siehst du eine weitere Holztafel, beschrieben mit den Worten „Keller der Unvernunft“.
Weise Entscheidung. Du bist dem Keller des Teufels entkommen. Aber nicht so schnell, so setz dich doch für ein Achtel zu uns.